Porsche Design Custom-Built Globetimer im Test: 911 für den Arm

Porsche Design Custom-Built Globetimer Test

Der Custom-Built Globetimer von Porsche Design lässt sich im Konfigurator exakt auf die eigenen Wünsche oder den eigenen Porsche abstimmen. Was die Uhr mit zweiter Zeitzone noch kann, haben wir im passenden 911 getestet.

Fotos: Marcus Krüger

Wer gerne reist, kennt das Problem mit den Zeitzonen: Entweder stellt man die Uhr auf die neue Ortszeit um und weiß dann nicht mehr, wie spät es zu Hause ist – was vor allem bei Anrufen daheim ungünstig sein kann. Oder man lässt die Heimatzeit eingestellt und riskiert, vor Ort Termine zu verpassen. Eine Lösung für dieses Problem sind Uhren mit einer zweiten Zeitzone, die beide Zeiten gleichzeitig darstellen können. Leider lässt sich dabei oft nur der 24-Stunden-Zeiger schnell verstellen – dieser ist eigentlich für die Heimatzeit gedacht, die sich ja nicht ändert. Aber selbst bei Zeitzonenuhren, bei denen sich der 12-Stunden-Zeiger für die Ortszeit in Stundenschritten verstellen lässt, muss man diese Einstellung mit der Krone in einer bestimmten gezogenen Position vornehmen. Ist die Krone in der falschen Position, verstellt man schlimmstenfalls die Zeit. Eigentlich sollte man die Uhr dafür abnehmen, um nicht die Kronenwelle zu verbiegen – eine fummelige Angelegenheit ist es in jedem Fall.

Die raffinierte Lösung von Porsche Design: Der 12-Stunden-Zeiger für die Ortszeit kann mit den von Chronographen bekannten Drückern eingestellt werden. Dabei lässt der mit dem Pluszeichen markierte Drücker den Zeiger eine Stunde vorspringen, während der mit Minus gekennzeichnete ihn eine Stunde zurückspringen lässt. Das Ganze funktioniert problemlos, ohne die Uhr abnehmen zu müssen – einfacher geht es nicht.

Porsche Design Custom-Built Globetimer Test Arm

Bei der Porsche Design Custom-Built Globetimer ist die Zeitzone über die Drücker leicht einstellbar.

Das System arbeitet zudem mit wenig Kraftaufwand und einem klaren Druckpunkt, sodass es angenehm ist, die Drücker zu betätigen und den Zeiger präzise zur neuen Position springen zu sehen.

Der Globetimer ist die schnellste Art durch Zeitzonen zu reisen.

Sollte der 12-Stunden-Zeiger über Mitternacht bewegt werden, springt auch das Zeigerdatum in die jeweilige Richtung mit – eine geniale Lösung. Dank einer kleinen Tag-/Nacht-Anzeige bei drei Uhr kann man die Ortszeit beispielsweise auf 8 oder 20 Uhr einstellen, damit das Datum korrekt schaltet. Zudem lässt sich auch ablesen, ob es nun 3 oder 15 Uhr ist – besonders praktisch, falls man beim Aufwachen wegen des Jetlags durcheinander gekommen sein sollte. Dennoch bleibt die normale Schnellverstellung des Datums über die Krone bei Porsche Design erhalten. Bei anderen Herstellern wird sie oft der Schnellverstellung der Heimatzeit geopfert, sodass man dort die Heimatzeit stundenweise so lange verstellen muss, bis das Datum stimmt – was lange dauern kann.

Individuelle Gestaltung dank Konfigurator

Die praktische und leicht zu bedienende Zeitzonenfunktion ist aber nur ein Vorzug des Custom-Built Globetimers: Dank eines Online-Konfigurators lässt er sich perfekt auf die eigenen Vorlieben oder den eigenen Porsche anpassen. Dabei kann man wählen, ob das Gehäuse in Titan schimmern soll oder schwarz beschichtet wird. Letzteres geschieht mit kratzfestem Titancarbid, einem extrem harten Material. Auch die Farbe des Zifferblattrings, des Lederbands und der Ziernaht lässt sich individuell bestimmen.

Wir hatten für den Test mit dem neuen 911 Targa 4 GTS die perfekt darauf abgestimmte Globetimer-Version dabei.

Porsche 911 Targa 4 GTS 992 2 Parkhaus

Unser Porsche Design Custom-Built Globetimer ist optimal auf den karminroten Porsche 911 Targa 4 GTS Testwagen abgestimmt.

Der Zifferblattring in Karminrot entspricht der GTS-Außenfarbe sowie der Farbe von Drehzahlmesser und Sport-Chrono-Uhr. Das schwarz-titancarbid-beschichtete Titangehäuse passt zu den schwarzen Felgen und Akzenten des Wagens. Das schwarze Lederband mit den indischroten Nähten gleicht dem Leder und der Nahtfarbe des GTS-Innenraums. Der abgeschrägte Ring mit den Indexen findet sich zudem in der Sport-Chrono-Uhr auf dem Armaturenbrett wieder.

Zum Test des neuen 911 Targa 4 GTS geht es hier.

Porsche Design Custom-Built Globetimer Test Band

Das Armband mit der roten Ziernaht passt perfekt zum Porsche-Interieur.

Sportlicher Look & durchdachte Technik

Dank der Drücker wirkt der Globetimer sportlich. Das Zifferblatt ohne Totalisatoren, wie sie bei einem Chronographen zu finden sind, sorgt für einen puristischen Look. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass fünf Zeiger aus der Mitte kommen – ein Zeichen für aufwendige Technik und eine echte Herausforderung in Konstruktion und Montage. Neben den drei Zeigern für Stunde, Minute und Sekunde der Ortszeit gibt es noch einen für die Heimatzeit im 24-Stunden-Format sowie einen für das Datum.

Porsche Design ließ für die einfache Zeiteinstellung eigens ein Modul für das Uhrwerk entwickeln. Der Mechanikspezialist Dubois-Dépraz setzte dies auf Basis des Schweizer Automatikkalibers Sellita SW 200 um. Neben der einfachen Bedienung gehörten auch besondere Designvorgaben zu den Anforderungen: Die Drücker sollten elegant in der Mitte des Gehäuses sitzen, obwohl der Mechanismus auf der Zifferblattseite liegt. Zudem verfügt das Kaliber über ein Chronometerzertifikat der unabhängigen Prüfstelle COSC, das die hohe Ganggenauigkeit bestätigt.

Porsche Design Custom-Built Globetimer Test Boden

Auf dem Boden des Custom-Built Globetimer sind die Zeitzonen graviert, das Porsche Wappen oder persönliche Gravuren sind ebenfalls möglich.

Hochwertige Materialien & Komfort

Das Armband des Globetimers besteht aus demselben geschmeidigen Leder wie die Sportsitze und liegt angenehm am Arm. Die hochwertig gearbeitete Doppelfaltschließe lässt sich wie eine Dornschließe in der Länge verstellen und verbessert mit dem angenehm warmen Material Titan den Tragekomfort. Das Schnellwechselsystem ermöglicht es, das Band über Drücker einfach und ohne Werkzeug gegen ein andersfarbiges auszutauschen.

Auf dem geschlossenen Gehäuseboden befindet sich eine kreisförmige Gravur der Zeitzonen – anstelle von „Berlin“ steht hier „Stuttgart“ für die Mitteleuropäische Zeitzone, um an den Produktionsstandort des 911 zu erinnern.

Die Uhr wird in der Porsche-Design-Manufaktur im schweizerischen Solothurn gefertigt, ist sauber verarbeitet und wirkt äußerst hochwertig. Logistisch ist die Produktion der individualisierten Zeitmesser, die im Grunde Einzelanfertigungen sind, eine Herausforderung. Allein die 12 Lederfarben und 17 Nahtfarben für das Armband, das in drei verschiedenen Längen bestellbar ist, ergeben 612 Varianten. Da sich viele dieser Kombinationen möglicherweise nie verkaufen lassen, musste der Zulieferer überzeugt werden, die Bänder kurzfristig in Einzelanfertigung mit dem gewünschten Garn zu nähen.

Porsche Design Custom-Built Globetimer Test Lenkrad

Den Sportwagen fürs Handgelenk kann man, anders als den 911, überall mit hinnehmen.

Der Farbring des Zifferblatts ist in 159 Porsche-Farbtönen erhältlich. Zusammen mit Bodengravuren und weiteren Optionen ergibt sich eine beeindruckende Vielfalt von über sieben Millionen möglichen Varianten – jede Uhr ist somit ein Einzelstück. Wem das noch nicht reicht, der kann sogar persönliche Gravuren wie das Nummernschild, Kosenamen oder andere individuelle Details hinzufügen lassen.

In der auf unseren Testwagen abgestimmten Konfiguration kostet der Globetimer 7.450 Euro. Im Gegensatz zum 911 kann der Besitzer die Uhr mit in den Flieger, die Bar oder ins Hotel nehmen – und hat nicht nur die exakte Ortszeit stets im Blick, sondern auch seinen ganz persönlichen Sportwagen am Handgelenk.


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Neuer Porsche 911 Targa 4 GTS im Test – Elektrisiert der T-Hybrid auch den Fahrer?

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